Dr. Martin Erdmann
Teil 1
Globalisten und Finanziers nannten bisweilen ihre Agenda für die künftige Einführung eines weltweiten Wirtschafts- und Regierungssystems die Entstehung einer „Neuen Weltordnung“. Man bediente sich dieses Begriffes solange in der Öffentlichkeit, bis er einen anrüchigen Geschmack bekam. Deshalb ging man dazu über, andere Schlagwörter zu verwenden. Christine M. O. Lagarde, die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF, englisch International Monetary Fund, IMF), bevorzugt den Ausdruck „global economic reset“ (globaler Neustart der Wirtschaft).[1] Andere nennen die sich ausbildenden weltweiten Machtstrukturen „new multilateralism“ (neuer Multilateralismus). Wiederum andere nehmen Bezug auf diese und bezeichnen damit das Ende der unipolaren (einpoligen) Ordnung. Dabei deuten sie auf das langsame Absterben der amerikanischen Ökonomie als der zentralen Säule der globalen Wirtschaft hin.
Destabilisierung der „alten Welt“
Welcher Begriff auch immer verwendet wird, signalisieren sie alle einerseits die vollumfängliche Destabilisierung der finanziellen Systeme und geopolitischen Konstellationen der „alten Welt“ und andererseits das Erscheinen eines bis in die Details geplanten Aufbaus der Weltföderation, die von Finanzzentren wie dem Internationalen Währungsfonds und der Bank for International Settlements[2] (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, BIS, in Basel) gesteuert werden.
Geplante Zentralisierung der Macht
Oftmals ist es schwierig, hinter die äußere Fassade der Machenschaften globaler Eliten schauen zu können. Daher verwundert es nicht, dass viele meinen, die Vereinigen Staaten seien das eigentliche Zentrum der Neuen Weltordnung. Und es wird angenommen, dass diese wirtschaftskräftigste Nation der Welt unentbehrlich sei, um die seit langer Zeit geschmiedeten Pläne der Zentralisierung wirtschaftlicher und politischer Macht zu konkretisieren. Diese Meinung ist jedoch nicht unbedingt richtig. Sicherlich hat Amerika eine immer wichtiger werdende Rolle in all diesen geopolitischen Entwicklungen seit über einhundert Jahren gespielt. Aber ob dies auch in der Zukunft so sein wird, ist die große Frage. Gewisse Anzeichen deuten darauf hin, dass sich bald ein erdbebenartiger Wandel in der Weltpolitik einstellen wird. Wie anders ist die Tatsache zu erklären, dass die Zentralbank Amerikas (Federal Reserve System) einen höheren Gang eingelegt hat, um die breitflächige Sabotage der amerikanischen Wirtschaft zu vollenden. Die Direktorin Janet Yellen würde nicht eine krisenreiche Instabilität der Wirtschaftsabläufe in ihrem Lande verursachen und die massiv überteuerten Vermögenswerte des Immobilienmarktes, der US-Bundesanleihen und der Rohstoffe aller Art einer verheerenden Deflation aussetzen, wenn Amerika nicht als entbehrlich angesehen werden würde.
Schüren von Pseudo-Konflikten
Einige meinen, dass die Neue Weltordnung ein rein westliches Konstrukt ist und dass sich die asiatischen Nationen gegen ein unkontrollierbares Ausbreiten des westlichen Imperiums zur Wehr setzen. Diese Einschätzung der geopolitischen Situation besitzt eine gewisse Plausibilität, entbehrt aber jeglicher Fundierung im Boden der Realität. Die asiatischen Nationen arbeiten Hand in Hand mit denselben Globalisten, mit denen sie angeblich auf Kriegsfuß stehen. Der russische Präsident Vladimir Putin ist genauso mit von der Partie wie der Staatspräsident der Volksrepublik China Xi Jinping. Was sich in der politischen Arena weltweit abspielt, ist das bewusste Schüren konfliktreicher Situationen. Darüber besteht keinerlei Zweifel. Aber es sind absichtlich erzeugte Pseudo-Konflikte, die dazu bestimmt sind, die Weltbevölkerung über die wirklichen Vorgänge in Politik und Wirtschaft zu täuschen. Letzten Endes beugen die asiatischen Premiers ihre Kniee genauso vor den Hohepriestern der Weltfinanz in New York, Frankfurt und Basel nieder, wie es die deutsche Kanzlerin und der amerikanische Präsident tun. Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger und der ungarisch-amerikanische Investor und Börsenguru George Soros treffen sich ungeniert in aller Öffentlichkeit mit diesen Politikern auf der Bühne der Weltpolitik und zu persönlichen Gesprächen hinter verschlossenen Türen in luxuriösen, abgelegenen Anwesen der gesellschaftlichen Prominenz.[3]
Der schwindende Einfluss der USA
Einige Fragen stehen deswegen offen im Raum, die geradezu nach einer einsichtigen Antwort rufen. Wie kann eine Neue Weltordnung zustande kommen? Es gibt genug Belege, gerade auch Aussagen bekannter Globalisten, dass dieses neue Politik- und Wirtschaftssystem eine große Gefahr für die ökonomische Entwicklung der gesamten Welt darstellt. Wenn Amerika lediglich ein Glied ist, das jederzeit amputiert werden kann, damit die Globalisten die Verwirklichung einer größeren Zentralisation einleiten können, wo wird die Neue Weltordnung dann tatsächlich Fuß fassen? Wie bereits bemerkt, stehen sowohl die östlichen als auch die westliche Nationen den internationalen Finanziers zur Verfügung. Deshalb ist es sinnvoll anzunehmen, dass zwei ausgewählte Länder die Grundbasis des neuen Systems darstellen.
<Fortsetzung folgt>
[1] Council on Foreign Relations: Christine Lagarde on a New Multilateralism for the Global Economy
[2] www.bis.org
[3] “Kushner, Ivanka rub elbows with dem billionaire Soros at Hamptons party: report“